Beschreibung
Auf einmal sitzt er auf dem Sofa, in einer Rauchwolke, wie eine Fata Morgana. Valerie hat nicht mit ihm gerechnet, aber er ist es: Robert. Er dreiundzwanzig, sie neunzehn, sie hell, er dunkel keiner hat sie je fur Geschwister gehalten. Halbgeschwister, daher vielleicht. Mit der Ruckkehr der Krankheit ihrer Mutter ist auch er zuruckgekehrt, und er verspricht zu bleiben. Gemeinsam stehen Robert und Valerie nun vor Fragen, auf die es keine einfachen Antworten gibt: Wie umgehen mit einem Abschied? Valerie und Robert suchen Halt aneinander. Sie hoffen darauf, dass, indem sie die Distanz zueinander verringern, sie auch sich selbst und dem unfassbaren Geschehen um sich herum näherkommen. Doch die Nähe zwischen ihnen hat viele Gesichter: zart und schmerzlich, wild und tröstlich und nicht zuletzt: gefährlich.
Direkt, ungezähmt, aufrichtig und beruhrend schreibt Julia Rothenburg uber den Abschied von einem nahen Menschen. Sie zeigt die Trauer als ein zutiefst widerspruchliches, durch und durch lebendiges Gefuhl und verleiht den Innenwelten ihrer Figuren, die sich uber ein tragisches Ereignis wieder näherkommen zu nah , eine entwaffnende Intensität. Julia Rothenburgs literarisches Talent ist beachtlich, ihre Empathie und ihr Gespur fur Zwischentöne, ihre scharfgestochene Sprache machen "hell/dunkel" zu einer besonderen Leseerfahrung von einer betörenden Kraft, die von Seite zu Seite trägt.
Autorenportrait
Julia Rothenburg, 1990 in Berlin geboren, studierte Soziologie und Politikwissenschaft und war Stipendiatin der Schreibwerkstatt der Jurgen Ponto-Stiftung. Ihr literarisches Debut, "Koslik ist krank" (erschienen 2017 in der Frankfurter Verlagsanstalt), wurde mit dem Retzhof-Preis fur junge Literatur ausgezeichnet und wird vom NDR als Hörspiel produziert. Die Autorin lebt in Berlin und arbeitet als Buchhändlerin bei "ocelot, not just another bookstore".
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