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Einsicht ins ich

Phantasien und Reflexionen über Selbst und Seele

Erschienen am 31.12.2002
30,00 €
(inkl. MwSt.)

Nicht lieferbar

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783608930382
Sprache: Deutsch
Umfang: 485 S.
Format (T/L/B): 4.5 x 23.2 x 16.3 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Wer oder was ist das Ich, das denkt, wenn es "Ich" denkt? Was und wo ist diese merkwürdige Instanz, von der wir noch nicht einmal sagen können, ob wir sie haben oder sind? Diese seltsame Schleife in der verwickelten Hierarchie unseres verwickelten Geistes, die wir nur notdürftig mit den Begriffen Ich, Selbst, Seele, Selbstbewußtsein umschreiben können? Jeder, der sich diesen uralten Fragen stellt, stürzt kopfüber in die größten Wirrnisse. Auch Douglas R. Hofstadter und Daniel C. Dennett können keine direkten, simplen Antworten geben, aber sie haben jene Wirrnisse vorgeführt und anschaulich werden lassen. Mit entwaffnender Offenheit gestehen sie, daß es ihre Absicht sei, "jedermann kräftig durcheinanderzurütteln: diejenigen, die eine rigide, bierernste, wissenschaftliche Anschauung von der Welt hegen, ebenso wie diejenigen. die eine religiöse, spiritualistische Vorstellung von der menschlichen Seele haben". Das Vexierspiel ist den Autoren aufs schönste gelungen; sie präsentieren ein Panoptikum des menschlichen Nachdenkens über sich selbst, einen aufregenden, hochprozentigen Gedankencocktail, der den Leser dazu verführen will, sich seine eigenen Gedanken zu machen: "Dieses Buch soll seine Leser provozieren, in Unruhe versetzen, in Verwirrung stürzen, soll das Selbstverständliche fremd und vielleicht das fremdartige selbstverständlich werden lassen."

Autorenportrait

Douglas Hofstadter, geboren am 15. Februar 1945 in New York, verbrachte seine Jugend in Kalifornien (davon ein Jahr von 1958 bis 1959 in Genf). Bis 1965 studierte er Mathematik an der Universität von Stanford, danach bis 1972 an der Universität von Oregon in Eugene, wo er 1975 in Physik promovierte. Von 1974 bis 1975 war er Wissenschaftlicher Assistent im Fachbereich Physik der Universität Regensburg und entdeckte dort den sogenannten »Schmetterling von Hofstadter«.

Leseprobe

Vorwort Was ist der Geist? Wer bin ich? Kann bloße Materie denken oder empfinden? Wo ist die Seele? Jeder, der sich diesen Fragen stellt, stürzt kopfüber in die größten Wirrnisse. Wir haben mit diesem Buch einen Versuch unternommen, jene Wirrnisse offen zulegen und anschaulich werden zu lassen. Unsere Absicht ist nicht so sehr, direkt eine Antwort auf die großen Fragen zu geben, als vielmehr, jedermann kräftig durcheinander zurütteln: diejenigen, die eine rigide, bierernste, wissenschaftliche Anschauung von der Welt hegen, ebenso wie diejenigen, die eine religiöse, spiritualistische Vorstellung von der menschlichen Seele haben. Wir glauben, dass es gegenwärtig keine einfache Antwort auf die großen Fragen gibt, und es wird radikal neuer Denkansätze in den großen Streitfragen bedürfen, ehe sich erwarten lässt, dass die Menschen einen Konsens über die Bedeutung des Wörtchens "ich" erzielen. Dieses Buch soll daher seine Leser provozieren, in Unruhe versetzen, in Verwirrung stürzen, soll das Selbstverständliche fremd und vielleicht das Fremdartige selbstverständlich werden lassen. [.] Douglas R. Hofstadter, Daniel C. Dennett, Chicago April 1981 Einleitung Du siehst im Osten den Mond aufgehen. Du siehst im Westen den Mond aufgehen. Du siehst, wie die zwei Monde sich über den kalten schwarzen Himmel aufeinander zu bewegen. Bald wird auf der Bahn, die sie beschreiben, der eine hinter dem anderen vorbeiziehen. Du bist auf dem Mars, Millionen Kilometer von zu Hause entfernt, vor der mörderischen, reiflosen Kälte der roten Marswüste geschützt durch zarte Häutchen, die das Produkt irdischer Technologie sind. Geschützt, aber gestrandet, denn dein Raumschiff ist irreparabel kaputt. Niemals wieder wirst du zur Erde heimkehren, zu den Freunden, der Familie, den Orten, die du dort zurückgelassen hast. Aber vielleicht gibt es doch noch Hoffnung. In der Kommunikationsabteilung des kaputten Raumschiffs befindet sich ein Teleporter, Teleklon Typ IV, mitsamt Gebrauchsanweisung. Schaltest du den Teleporter ein, richtest seinen Strahl auf den Teleklonempfänger auf der Erde und steigst dann in die Sendekabine, so zerlegt der Teleporter rasch und schmerzlos deinen Körper und fertigt von ihm Molekül für Molekül einen Bauplan an, um ihn zur Erde zu strahlen, wo der Empfänger, der mit den nötigen Atomen wohlversehen ist, fast im selben Augenblick das produziert, was den eingestrahlten Angaben entspricht - dich! Mit Lichtgeschwindigkeit zur Erde zurückgeschnellt, fällst du deinen Lieben in die Arme, die wenig später mit atemloser Spannung den Erzählungen von deinen Marsabenteuern lauschen. Eine letzte Überprüfung des beschädigten Raumschiffs überzeugt dich, dass der Teleklon deine letzte Hoffnung ist. Du hast nichts mehr zu verlieren. Also baust du den Sender auf, knipst den entsprechenden Schalter an und steigst in die Kabine. 5, 4, 3, 2, 1, ZISCH! Du öffnest die Tür vor dir und trittst aus der Empfängerkabine des Teleklon hinaus in die sonnige, vertraute Atmosphäre der Erde. Du bist wieder zu Hause, kein bisschen mitgenommen durch deinen teleklonischen Langstreckensturz vom Mars. Dass du mit so knapper Not einem schrecklichen Schicksal auf dem roten Planeten entronnen bist, will gefeiert sein, und während deine Familie und. Freunde sich um dich versammeln, fällt dir auf, wie sich alle verändert haben, seit du sie das letzte Mal gesehen hast. Schließlich sind fast drei Jahre vergangen, und ihr seid alle älter geworden. Guck dir Sarah, deine Tochter an, die jetzt achteinhalb Jahre alt sein muss. Du ertappst dich bei dem Gedanken: "Ist das denn das kleine Mädchen, das früher immer auf meinem Schoß saß?" Natürlich ist sie es, sagst du dir, auch wenn du zugeben musst, dass du sie nicht eigentlich wieder erkennst, sondern ihre Identität aus dem Gedächtnis extrapolierst und deduktiv erschließt. Sie ist so sehr gewachsen, sieht so viel älter aus und weiß so viel mehr. Tatsächlich