Beschreibung
Sind wir noch zu retten oder haben wir schon kapituliert? Henryk M. Broder, einer der unterhaltsamsten und scharfsinnigsten Köpfe in Deutschland, analysiert in seinem neuesten Essay die gegenwärtige Appeasement-Politik Europas gegenüber einem aggressiven Islamismus, der unsere zerbrechlichen Freiheiten gefährdet. Sein aufrüttelndes Buch ist erhellend, ironisch - und ein leidenschaftliches Plädoyer, unsere freien Gesellschaften unter allen Umständen zu verteidigen.In den Niederlanden wurde im Namen Allahs ein Filmregisseur ermordet, Muslime zündeten dänische Botschaften an, um gegen die Veröffentlichung von Mohammed-Karikaturen zu 'protestieren'. Die Schweizer Firma Nestlé schaltete daraufhin Anzeigen in arabischen Zeitungen, in denen sie versicherte, sie werde künftig keine Produkte aus Dänemark mehr verwenden. Europa sucht sein Heil im Appeasement, in der vorauseilenden Selbstaufgabe. Henryk M. Broder widmet sich in seiner neuen Streitschrift der europäischen Reaktion auf die Herausforderungen des Islamismus und gelangt dabei zu einer alarmierenden Einsicht: Wie die Erfüllungspolitik gegenüber Hitler die aggressive Haltung der Nazis nur befördert hat, so laufen die Europäer mit ihrer Beschwichtigungshaltung heute Gefahr, die Transformation Europas in einen islamischen Kontinent zu beschleunigen.
Autorenportrait
Henryk M. Broder, geboren 1946 in Kattowitz/ Polen, ist ein deutscher Journalist und Schriftsteller. Seine Hauptthemen sind Judentum, Islam, Nationalsozialismus und die deutsche Linke. Broder schreibt für die "Welt" sowie für den politischen Blog "achgut.com". Er lebt in Berlin und Virginia/USA.
Leseprobe
Alle gaga, oder was? Mitte Juni 2010 verlieh die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften die neu geschaffene Kant-Medaille an Seine Königliche Hoheit Prinz Salman Bin Abdulaziz Al-Saud aus Saudi-Arabien. Der Königsberger Philosoph war einst außerordentliches Mitglied der Akademie, der erste Empfänger der Auszeichnung amtiert als Gouverneur von Riad, der Hauptstadt des Königreiches. In seiner Laudatio pries Akademie-Präsident Günter Stock den Preisträger als 'einen Förderer von Bildung und Wissenschaften auf der Arabischen Halbinsel und darüber hinaus', der 'die Wissenschaft zu einer zentralen Triebfeder für die Zukunft der Region Riad gemacht' hat. Unter den Gästen der Feier war auch der Berliner Politiker Klaus Uwe Benneter, Jurist, ehemaliger Generalsekretär der SPD und eine Legislaturperiode lang Justitiar der SPD-Bundestagsfraktion. Er war von der Begegnung mit dem Prinzen dermaßen angetan, dass er ins Schwärmen geriet. 'Selten habe ich in meinem Leben einen so kulturell und wissenschaftlich interessierten Menschen erlebt wie bei seiner Königlichen Hoheit. Es ist eine wahre Freude, mit ihm zusammen sein zu dürfen.' Kaum anzunehmen, dass der Rechtsanwalt Benneter nicht wusste, mit wem er es zu tun hatte: Dem Repräsentanten eines Regimes, das von einem Rechtsstaat so weit entfernt ist wie die SPD vom Erfurter Programm aus dem Jahre 1891, eines Regimes, das köpfen, steinigen, und auspeitschen lässt, dessen Beitrag zur Bildung und Wissenschaft primär darin besteht, dass Dieben die Hände nicht mehr abgehackt sondern unter örtlicher Betäubung wegamputiert werden. Andererseits - auch in Saudi-Arabien geht es mit den Menschenrechten voran, wenn auch wesentlich langsamer als mit der SPD bergab. Ende Mai dieses Jahr wies das Erziehungsministerium in Riad alle Schulleiter im Lande an, im Notfall die Retter nicht zu behindern - egal ob Jungen oder Mädchen geholfen werden müsste. Der Erlass war eine späte Reaktion auf ein schweres Unglück im März 2002. Damals waren 15 Schülerinnen verbrannt, nachdem in ihrer Schule ein Feuer ausgebrochen war und die Tugendwächter der Religionspolizei, die noch vor der Feuerwehr vor Ort waren, die Türen von außen versperrt und einige Mädchen, die sich dennoch ins Freie retten konnten, in das brennende Gebäude zurückgeprügelt hatten. Die Auszeichnung des Gouverneurs von Riad mit der Kant-Medaille und der tiefe Kotau, zu dem sich ein Sozialdemokrat aus diesem Anlass verpflichtet fühlte, passten gut in eine Landschaft, in der die reine Toleranz gegenüber jeder Zumutung sich fest etabliert hatte. Wenn man bedenkt, dass die Anschläge vom 11. September 2001 gerade erst neun Jahre zurück liegen und dass alle spektakulären Terroraktionen danach (London, Madrid, Djerba, Bali, Casablanca, Istanbul, Taba, Scharm el Scheich, Amman, Mumbai, Mombasa) von Moslems beziehungsweise 'Islamisten' begangen wurden, die allesamt mit dem Anspruch auftraten, den Willen Allahs zu vollstrecken, dann kommen einem die Reaktionen der aufgeklärten Öffentlichkeit umso seltsamer vor. Zum einen wird immer wieder nachgerechnet, dass 99,9 Prozent aller Muslime friedliche Menschen und nur ganz wenige gewaltbereite Extremisten seien, dass der Islam, 'die Religion des Friedens', von einer kleinen radikalen Minderheit missbraucht und als Geisel genommen werde. Statt aber die logische Anschlussfrage zu stellen, warum sich 99,9 Prozent von 0,1 Prozent missbrauchen und als Geiseln nehmen lassen, ohne die kleine radikale Minderheit in die Schranken zu weisen, zieht es die aufgeklärte Öffentlichkeit vor, den radikalen Elementen entgegenzukommen, sich mit ihnen präventiv zu arrangieren. 'If you can't beat them - hug them!' Der Bischof von Breda, Tiny Muskens, ein liberaler Katholik, hat im August 2oo7 vorgeschlagen, in der katholischen Liturgie den Begriff 'Gott' durch 'Allah' zu ersetzen. Der sozialdemokratische Bürgermeister von Brüssel, Freddy Thielemans, hat eine Kundgebung gegen die schleichende Islamisierung Europas, die am Leseprobe