Autorenportrait
Corinna Wieja schreibt, übersetzt und liest gern spannende Gute-Laune-Geschichten, in denen sich all die märchenhaften Wesen tummeln, die sie in der realen Welt vermisst. Auch in ihrer Freizeit sieht man sie selten ohne Buch. Ihr Lieblingsmärchen istFrau Holle, dicht gefolgt vom Gestiefelten Kater. Wenn sie zaubern könnte, dann würde sie sich mit Aschenputtels Haselzweig Mary Poppins unendliche Tasche und ihren fliegenden Regenschirm herbeiwünschen. Mit ihrer Familie, zwei Katzen und Holzritter Kunibert lebt sie in der Nähe von Frankfurt am Main.www.corinna-wieja.de
Leseprobe
Ich bin keine Prinzessin. Weder im echten Leben noch im Märchen. Hätte mir jemand gesagt, dass ich mir mal mit einer Märchenprinzessin ein Zimmer teilen würde, hätte ich laut gelacht. Märchen und Magie gibts nicht. Dachte ich. Dann aber kam dieser Freitag. Da spürte ich plötzlich ein Kribbeln im Bauch. Als hätte ich zu viele Brausebonbons gelutscht oder versehentlich einen Schwarm wild flatternder Schmetterlinge verschluckt. Kurz darauf fegte trotz geschlossener Fenster ein Windstoß durchs Klassenzimmer und blies meiner Lehrerin ein Stück Torte mitten ins Gesicht. Ich bin übrigens Marie Brunner und magisch begabt. Behauptet meine Lehrerin. Also, die mit der Torte im Gesicht. Und die muss es wissen. Vielleicht denkst du jetzt: Oh wie toll, ich würde auch gern zaubern können. Dann wären die Hausaufgaben und Arbeiten ein Klacks. In dem Fall muss ich dich warnen. So einfach ist das nicht. Mein neues Leben im magischen Märchenklub ist total verwirrend und echt gefährlich. Denn es kann jederzeit damit enden, dass man zur Kröte wird oder ins Gras beißt. Und das meine ich wortwörtlich. Deshalb gebe ich dir folgenden Tipp: Falls du beim Lesen dieses Buches feststellst, dass du auch eine besondere Gabe hast, dann sei vorsichtig. Wenn dir auffällt, dass du zum Beispiel mit deinen Haaren Wunden heilen kannst oder mit deinem Gesang Tiere herbeirufst oder wenn du mit den Ohren wackeln kannst und den Wind flüstern hörst, dann gehörst du womöglich zu uns. Und dann sind sie vielleicht schon hinter dir her. So wie hinter mir. Meine Gabe hatte lange friedlich in mir geschlummert und ich hatte keinen Schimmer von meiner Herkunft. Ganz zu schweigen davon, wer meine Ururururoma war. (Es könnte auch ein Ur mehr oder weniger sein, ganz sicher bin ich mir nicht.) Dann verspürte ich das Brausebonbonkribbeln und löste den Torten-Zwischenfall aus. Danach wurde mein Leben zur Abenteuer-Achterbahn. Dabei hatte dieser Freitag eigentlich ganz normal angefangen. Na ja, fast normal
Schlagzeile
Einfach märchenhaft!