Beschreibung
Dieses schon vor dem Zweiten Weltkrieg konzipierte und zum Teil in deutscher Gefangenschaft redigierte Buch macht das Bewusstsein der Gefangenschaft des Menschen zum Thema. Die Erfahrung der Gefangenschaft artikuliert sich in der tragischen Verstrickung des Menschen in die Vergangenheit, die Lévinas als die Seinsverstrickung des Menschen vorführt. Die Perspektive einer Befreiung wird dem Menschen jedoch nicht aus eigener Kraft zuteil, sondern aus der Beziehung zum Anderen, zum Weiblichen. Lévinas versteht seine Analyse des Weges vom Sein zum Seienden und vom Seienden zum Anderen zugleich als eine Analyse der Zeit. Ein trotz des geringen Umfangs großes, weil reiches und konzentriertes Buch." Süddeutsche Zeitung Reich an Einzelstudien, die die phänomenologische Schule verraten, ist das opusculum ein gedanklich dicht gedrängter, origineller Versuch über das Subjekt. Bemerkenswert auch, dass die Apologie des Subjekts auf Zentralbegriffe und -topoi jüdischer und christlicher Tradition zurückgreift und sie reinterpretiert." Theologische Revue
Autorenportrait
Emmanuel Lévinas (geb. 1906 in Kowno / Litauen, gest. 1995), lebte seit 1923 in Frankreich. Studium der Philosophie in Straßburg und Freiburg i.Br.; Teilnahme am Krieg, Gefangenschaft in Deutschland; nach dem Krieg Leiter des Israelitischen Lehrerseminars in Paris; Arbeiten zum Judentum und zur Philosophie; seit 1962 Professor für Philosophie an der Sorbonne; 1983 Karl-Jaspers-Preis. Er zählt zu den bedeutendsten und einflussreichsten Denkern der Gegenwart.