Beschreibung
'In der ganzen Welt bin ich zu Hause, und Bayern ist mein Basislager.' Carmen Rohrbach hat unzählige Länder bereist, meist zu Fuß, oftmals begleitet von Kamelen, Eseln oder Pferden. Stets pfl egt sie die Sprachen der bereisten Länder zu lernen, um mit den Menschen vor Ort ins Gespräch zu kommen. Mit Adlerjägern im Altai- Gebirge, Sherpas im Himalaja und Bauern in der Eifel. Carmen Rohrbach reist mit unbändiger Neugier, aber nie ohne Respekt vor dem Fremden; furchtlos, aber ohne Leichtsinn. Mit ihren schönsten Geschichten von unterwegs lässt Carmen Rohrbach ferne und nahe Welten in ihrer faszinierenden Vielfalt aufl euchten.
Autorenportrait
Homepage von Carmen Rohrbach
Leseprobe
Vorwort Die hier versammelten Geschichten erlebte ich bei Reisen während der letzten drei Jahrzehnte. Bei meinem ersten größeren Unternehmen - einer Expedition in den Himalaja - war ich noch unerfahren, musste mich erst erproben und meine Art des Unterwegsseins finden. Neugierig machte ich mich auf den Weg ins Unbekannte. Wie damals reise ich noch heute aus Leidenschaft, weil ich Neues entdecken, erkunden und beobachten will. Mich interessieren Menschen, Tiere, Pflanzen, Steine. Doch die Natur allein genügt mir nicht, ich möchte wissen, was sich früher in diesen Gebieten, die ich besuche, abgespielt hat. Über die Gegenwart hinaus fasziniert mich die Vergangenheit. Auf der Suche nach Geschichte und Geschichten befrage ich Menschen, die mir begegnen. Deshalb dauern meine Reisen meist sehr lange. Es braucht nicht allein Zeit, sondern Zuwendung und innere Anteilnahme, um das Vertrauen der Gesprächspartner zu gewinnen. Deshalb ist es für mich wichtig, möglichst die Sprachen der Menschen zu lernen, bei denen ich zu Gast bin. Englisch und Spanisch beherrsche ich gut, zudem habe ich Arabisch und Mongolisch gelernt. Zwar kann man das, was man braucht und möchte, mit Zeichen mitteilen oder aufmalen, aber erst wenn ich mit den Leuten in ihrer Sprache kommuniziere, öffnet sich ein Weg zu ihren Herzen. Die Erzählungen in diesem Sammelband beginnen mit meiner ersten Reise, die mich als Mitglied einer Bergsteigerexpedition nach Nepal führte. Im Weiteren sind die Geschichten nicht chronologisch geordnet, sondern nach Landschaftsformen, wie Wüsten, Gebirge, Flüsse, oder nach Schwerpunkten, zum Beispiel Begegnungen mit Menschen und Erlebnisse mit Tieren. Jeder Geschichte habe ich eine Erläuterung vorangestellt, wann die Reise stattfand, warum ich dieses Gebiet auswählte sowie interessante Begleitumstände. Am Ende des Buches folgt ein Anhang mit Erläuterungen zu den einzelnen Reisen, Informationen zu Land und Leuten oder Kommentare, die sich der Gegenwart der besuchten Länder und Regionen widmen. Von einigen wenigen Erlebnissen in diesem Band habe ich bereits in meinen Büchern berichtet, von der großen Mehrzahl erzähle ich hier zum ersten Mal. BERGE Gipfel über den Wolken Nepal // Griechenland // Marokko //Spanien // Philippinen Nepal Heimat des Schnees StaJubKang, 'StarnbergerJubiläumsBerg', hieß die Expedition, an der ich als Mitglied des Starnberger Alpenvereins teilnahm. Ich war neu im Verein. In der DDR aufgewachsen, war ich nach einem Fluchtversuch und zwei Jahren Gefängnis im Juni 1976 in Westdeutschland eingetroffen. Schüchtern und beeindruckt von den gestandenen Mannsbildern in Tracht und mit Maßkrügen in der Hand, hatte ich mich an meinem ersten Vereinsabend in eine Ecke gesetzt. Doch meine Zurückhaltung musste ich noch am selben Abend aufgeben, denn die Starnberger planten eine Expedition in den Himalaja. In einem halben Jahr schon sollte es losgehen. Da will ich mit, war mir sofort klar. Der Himalaja war mein Traumziel, seitdem ich vor Jahren ein Buch über den Nanga Parbat gelesen hatte. Wer an der Expedition im Frühjahr 1977 teilnehmen durfte, stand bereits fest. Doch ich ließ nicht locker, brachte mein Anliegen bei jedem Vereinsabend erneut vor und nahm an allen Bergtouren teil. So gelang es mir, in die urbayerische Gruppe aufgenommen zu werden. Gigantisch ragen die höchsten Berge unserer Erde in den Himmel. In der altindischen Sprache Sanskrit bedeutet Himalaja 'Heimat des Schnees'. Viele Gesichter besitzt dieses Gebirge, eine Natur voller Gegensätze und Extreme. Der märchenhafte Anblick rot blühender Rhododendronbäume kontrastiert mit zerklüfteten Gletschern. Neben lieblichen Almwiesen, geschmückt mit Enzian und Edelweiß, ragen Eisbarrieren empor und brechen tausend Meter tiefe Schluchten hinab, wo wilde Flüsse tosen. Über geheimnisvoll nebelverhangenen Wäldern mit tropfnassen Bartflechten thronen Bergriesen, von denen immer wieder Lawinen donnernd herabstürzen. Mit diesen Beschreibungen hatte ich meine Phanta
Schlagzeile
'Eine ausgezeichnete Beobachterin.' Die Zeit