Beschreibung
Über hunderttausend verkaufte Exemplare in Großbritannien: Neben Stan Nicholls ist James Barclay der neue Star am Himmel der Fantasy. Mit seiner Serie um den »Raben«, eine legendäre Söldnergruppe - sechs Krieger und ein Elfenmagier, die ihre Heimat Balaia in geheimen Missionen verteidigen -, hat er sich in kürzester Zeit in das Herz der Fantasy-Fans geschrieben.
Autorenportrait
James Barclay wurde 1965 in Suffolk geboren. Er begeisterte er sich früh für Fantasy-Literatur und begann bereits mit dreizehn Jahren, die ersten eigenen Geschichten zu schreiben. Nach seinem Abschluss in Kommunikationswissenschaften besuchte Barclay eine
Leseprobe
Prolog Die Schwingungen in seinem Kopf wurden stärker. In der Dunkelheit des Choul, tief unter dem Dschungel von Teras, regte sich nervös die schlummernde Brut. Die meisten verstanden nicht, was sie fühlten. Wie ein Juckreiz, der sich durch Kratzen nicht vertreiben lässt, drang das Summen in seine Gedanken und ließ ihm keine Ruhe. Er öffnete ein riesiges blaues Auge, die Pupille weitete sich, um sich an das schwache Licht anzupassen, das durch den Eingang hoch droben fiel, und er sah den ausgehöhlten feuchten Fels, die Lianen, die herunterkrochen, und die Flechten, die sich an jede geeignete Fläche klammerten. Er sah einen Flügel flattern, einen Hals zittern und Krallenfüße scharren, als die Brut viel zu früh erwachte. Er spürte, wie ihr Puls schneller ging, wie die Lungen grollend die Luft einsogen, und wie die Mäuler weit geöffnet wurden. Ein gewaltiger Schauder lief durch seinen Körper, und Sha-Kaans Herz setzte einen Moment aus. Die Vibration, der Vorbote einer Katastrophe, lärmte in seinem Kopf. Er richtete sich auf und entfaltete die gewaltigen Schwingen, um zu fliegen. Ein Schrei formte sich in seinem Maul. Er rief die Brut und führte sie aus dem Choul heraus, dem Licht entgegen zum weiten, brodelnden Himmel, wo gerade eben eine neue Schlacht begann. Erstes Kapitel Es sollte ein ruhmreicher Sieg werden. Lord Senedai von den Heystron-Stämmen stand auf einer erhöhten Plattform und beobachtete die Rauchwolken, die über Julatsa wallten. Ein Gebäude nach dem anderen wurde dort in Brand gesteckt, köstlich stieg ihm der beißende Rauch in die Nase. Durch die Schwaden sah er das weiße und schwarze Feuer, das seine Schamanen dank der Verbindung zu den Wytchlords erzeugen und als Waffe benutzen konnten, um das, was im Herzen der Stadt noch übrig war, in Schutt und Asche zu legen. Die Julatsaner hatten ihnen nichts entgegenzusetzen. Das weiße Feuer entsprang den Fingerspitzen von einhundert Schamanen und fraß den Stein und das Fachwerk der einstmals stolzen Kollegstadt. Gebäude, Zäune und Barrikaden wurden in Trümmer gelegt. Wo Männer und Frauen entsetzt fortliefen, riss ihnen das schwarze Feuer das Fleisch von den Knochen und ließ ihre Augen im Schädel platzen, während sie kreischend und qualvoll starben. Senedai empfand kein Mitgefühl. Er sprang von der Plattform herunter und rief seine Leutnants zu sich. Jetzt hielten nur noch die Magier seinen Vorstoß zum Kolleg auf. Sie schirmten große Bereiche am Stadtrand ab, und die feindlichen Soldaten schützten die Magier vor den Schwertern seiner Krieger. Es war an der Zeit, diesen lästigen Widerstand zu beseitigen. Als er ins Schlachtgetümmel rannte, Befehle gab und zusah, wie die Standarten und Banner geschwenkt wurden, während die Stämme seinen Befehlen Folge leisteten, entstand vor ihm eine Flammenwand. Die magische Explosion griff um sich; Schamanen wurden von den Flammen erfasst und starben wie die Fliegen. »Angreifen, angreifen!«, befahl er. Hier, direkt vor ihm, war der Schlachtlärm ohrenbetäubend. Schwerter klirrten, und die Männer schrien panisch oder vor Furcht und vor Schmerzen. Befehle wurden gebrüllt, manchmal verzweifelt und manchmal siegesgewiss, und er hörte Metall auf Leder klatschen, Steine poltern und Balken knacken. Seine Leibwache bildete einen schützenden Halbkreis um ihn, während er sich knapp außerhalb der Bogenschuss-Reichweite hielt, wie es alle bis auf die verwegensten Schamanen taten. Die Reihen der Julatsaner waren fast aufgerieben und standen kurz vor dem Zusammenbruch. Sobald die feindlichen Linien durchbrochen waren, konnten sie geradewegs bis zu den Mauern des Kollegs vorstoßen. Hornsignale wurden gegeben, und seine Krieger griffen erneut an. Hinter den feindlichen Linien wurden die Magier vom schwarzen Feuer in Stücke gerissen, noch während sie ihre schützenden Sprüche wirkten. Er konnte die Qualen der Gegner fühlen, und die Äxte seiner Wesmen hoben und senkten sich und ließen Blut in den rauchigen, trüben Him Leseprobe