Beschreibung
Unheil droht der Aufgetauchten Welt. Eine mysteriöse Krankheit scheint alle Bewohner auszurotten. Einzig Adhara, die Nymphenblut in ihren Adern trägt, verheißt Rettung. Gemeinsam mit ihrem Gefährten, dem Drachenritter Amhal, macht sie sich auf die gefahrvolle Reise ins Feindesland. Doch auf ihrem Weg lauert der Tod. Endlich herrscht Frieden in der Aufgetauchten Welt. Doch beunruhigende Ereignisse deuten auf einen Wandel hin: Eine unerklärliche Krankheit breitet sich aus und bringt den Tod. Die Kranken sind von schwarzen Flecken gezeichnet, sie bluten aus Augen, Ohren und Mund. Nur Nymphen und Wesen mit Nymphenblut scheinen immun zu sein. In diesem Klima des steigenden Misstrauens und der Angst findet sich eines Tages ein junges Mädchen auf einer Wiese wieder. Sie hat ihr Gedächtnis verloren, weiß nicht, wer sie ist, wo sie ist, woher sie kommt. In eine schlichte Tunika gekleidet, trägt sie nur einen Dolch bei sich. Als zwei infizierte Männer das Mädchen angreifen, wird sie von dem Drachenritter Amhal gerettet. Er nimmt sich ihrer an und tauft sie auf den Namen Adhara. Gemeinsam machen sie sich auf den Weg nach Laodamea, wo Amhal seine Begleiterin einem Magier vorstellt. Dieser erkennt sofort die besondere Kraft des Mädchens. Doch er ahnt nicht, dass Adhara das Schicksal der Aufgetauchten Welt in sich trägt.
Autorenportrait
Licia Troisi, 1980 in Rom geboren, ist Astrophysikerin und arbeitet bei der italienischen Raumfahrtagentur in Frascati. Mit ihrer ersten Trilogie, der international erfolgreichen Drachenkämpferin-Saga, wurde sie zum Shooting-Star der italienischen Fantasy. Kurz darauf folgte die Schattenkämpferin-Saga, die ebenfalls die Bestseller-Listen stürmte. Mit »Die Feuerkämpferin - Im Bann der Wächter« legt Licia Troisi nun den ersten Teil ihrer neuen großen Fantasy-Saga vor.
Leseprobe
Ohne Hast, aber sicheren Schritts, die Kapuze tief ins Gesicht gezogen, während der Saum seines Mantels die Stiefel umspielte, bewegte sich der Mann in Schwarz durch die verlassenen Gassen der Stadt. Ein Schatten unter Schatten. Nun bog er ab, schlug ohne Zögern einen Weg ein, der ihm bereits vertraut war. Einige Tage zuvor hatte er alles ausgekundschaftet, was er wissen musste.Der Eingang war unauffällig: eine Holztür, ein steinerner Sturz. Dennoch musste er nicht aufsehen und nach dem Symbol suchen, das in den Schlussstein eingemeißelt war, um zu wissen, dass er angelangt war.Einen Moment lang verharrte er und dachte daran, dass dies nicht sein eigentliches Ziel war. Seine wahre Mission war eine andere."Du musst ihn finden! Das ist von ungeheurer Wichtigkeit für uns. Vergiss das nicht", hatte Kryss ihm bei ihrer letzten Begegnung eingeschärft."Ich weiß.", hatte er lediglich erwidert und dabei das Haupt geneigt."Du darfst nicht ruhen, bis du ihn aufgespürt hast, und nichts und niemandem gestatten, dich von deinem Ziel abzubringen."Ohne noch etwas hinzuzufügen, hatte Kryss ihm nur fest in die Augen geblickt, damit sein Gegenüber die volle Bedeutung dieser Worte -und dieses Schweigens - ermesse. Doch der Mann in Schwarz war nicht der Typ, der sich so leicht einschüchtern ließ.Dieses Getue mag bei jenen wirken, die ihn wie einen Gott verehren. Bei mir nicht!Als Zeichen des Respekts hatte er das Knie gebeugt und war dann zur Tür getreten."Erinnere dich unserer Abmachung", hörte er noch einmal Kryss Stimme, als er die Schwelle überschritt.Der Mann in Schwarz verharrte einen Augenblick. Wie könnte ich die je vergessen?, hatte er gedacht.Und nun stand er vor dieser Tür. Er hätte sein Vorhaben noch aufgeben und seiner Wege gehen, hätte kehrtmachen und sich wieder seiner wahren Mission zuwenden können.Bist du auch dazu bereit, um dein Ziel zu erreichen?, fragte er sich, während sein Blick auf der Maserung des Holzes verweilte. Nein, nach der Antwort musste er nicht lange suchen.Er atmete tief durch und zog langsam sein Schwert. Dann ein Tritt gegen das Holz, und er stürmte hinein. Ein Saal mit einer sehr niedrigen Decke und Wänden aus schlichten Ziegelsteinen. "Habt Geduld, es ist ja nur vorübergehend", beruhigte sie der Seher immer, "zumindest gewährt uns dieses Haus den Schutz, den wir so dringend benötigen. Später, wenn unsere Arbeit von Erfolg gekrönt ist, werden wir uns einen angemesseneren Sitz einrichten."An den Wänden befestigte Fackeln erhellten die bedrückend engen, unterirdischen Räume. In der Luft lag der Geruch von Schimmel und beißendem Rauch. Ganz in Weiß gekleidete Männer, die Gesichter hinter dunkel glänzenden Bronzemasken mit Sehschlitzen verborgen, streiften umher. Durch verschlossene Türen drang Gemurmel und schleppendes, einschläferndes Psalmodieren. Eine Atmosphäre von Blut, Magie und Tod strahlten die Wände aus. Der Schlag, als die Tür barst, durchbrach mit der Gewalt einer Explosion diese Düsternis. Die ersten Erweckten nahe des Eingangs kamen nicht einmal mehr dazu, zu begreifen, was geschah, da mähte das Schwert des Mannes in Schwarz sie schon mit einer einzigen fließenden Bewegung nieder. Die weißen Umhänge färbten sich rot, und scheppernd knallten die bronzenen Masken zu Boden.Die anderen Erweckten konnten sich noch rühren. Wer bewaffnet war, zog sein Schwert und stellte sich dem Angreifer entgegen, die restlichen ergriffen die Flucht, versteckten sich oder versuchten verzweifelt zu retten, was noch zu retten war.Den Mann in Schwarz schien nichts aufzuhalten. Allerdings hatte er es hier auch nicht mit Gegnern zu tun, die ihm gleichwertig waren. In den langen Jahren seines Umherziehens hatte er sich mit Feinden ganz anderen Formats messen müssen, und die Narben, die sein Körper davongetragen hatte, zeugten von diesen Kämpfen.Daran erkennt man sie, die Verweichlichung einer Welt, die gar zu lange schon im Frieden lebt, dachte er voller Verachtung.Plötzlich raschelte es in seinem Rücken. Er fuhr noch nicht Leseprobe