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Ich ging den Weg des Derwisch

Das Abenteuer der Selbstfindung

Erschienen am 07.12.2009
Auch erhältlich als:
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783442218950
Sprache: Deutsch
Umfang: 253 S.
Format (T/L/B): 2 x 18.4 x 12.6 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Klassiker der Selbsterfahrungsliteratur Authentische, spirituelle Autobiographie.

Autorenportrait

Der Psychologe Reshad Feild wurde auf langen Reisen in den Nahen und Mittleren Osten tief in das spirituelle Leben der Derwische und Schamanen eingeweiht. Nach seiner Rückkehr leitete er in enger Zusammenarbeit mit Derwischorden sufische Zentren in Englan

Leseprobe

Als ich eine Landkarte um mich herum ausbreitet, fühle ich mich ein wenig wie mein Urahn Sir John Feild, der im 16. Jahrhundert gelebt hat. Er war Mathematiker, Mystiker und ein enger Vertrauter von Renaissance-Magus John Dee gewesen. Am 28. Mai 1577 war er Königin Elisabeth I. auf Schloss Windsor begegnet und hatte angeregt, England solle den Anspruch Spaniens auf die Neue Welt anfechten. Das war am Vorabend von Francis Drakes Aufbruch zu seiner bahnbrechenden Weltumseglung. Der Familiengeschichte zufolge soll John Feild Dee bei der Anfertigung einer Weltkarte geholfen haben. Drake hatte ein Schiff und segelte mit Hilfe dieser Karte um die Welt. Sie brauchten einander. Wie hätte Drake ohne Karte wissen können, wohin er fuhr? Ohne Schiff wiederum wäre es unmöglich gewesen zu beweisen, dass John Feilds Karte richtig war. Francis Drake kehrte 1580 nach England zurück und wurde von der Königin in den Ritterstand erhoben. John Feild hatte bereits 1558 auf Grund seiner Verdienste um Astronomie und Mathematik den Ritterschlag erhalten. Nachdem er seinen Beitrag zu Drakes Reise geleistet hatte, setzte er seine Pionierarbeit bis an sein Lebensende fort. Möglicherweise habe ich die Wanderlust von meinem Vorfahren geerbt. Meine erste Weltreise unternahm ich kurz vor meinem einundzwanzigsten Geburtstag. Ich reiste mit wenig Gepäck - mit meiner Gitarre und einem Rucksack voller Lieder. Im Grunde ist meine ganze Lebensgeschichte eine Reise. Eine Reise, die niemals wirklich enden kann. Ich bin zwar von der Sufi-Tradition durchdrungen, bin aber weder Sufi noch einer anderen spirituellen Tradition der Welt zugehörig. Ich trage keinen Stempel, sondern reise mit allen wahren Suchenden, woher sie auch kommen und welchen religiösen oder spirituellen Hintergrund sie auch haben, bis ans Ende der Zeit. Die spirituelle Lebensreise kann viele Wege nehmen. Es ist unwahrscheinlich, dass ein Japaner auf der Suche nach Derwischen bis nach Side in Südanatolien reisen würde. Vielleicht würde er nach Norden, in die Mongolei gehen, um auf den Weg der Schamanen zu stoßen, oder nach Süden, nach Australien mit seinen weiten, offenen Landschaften. Ein Suchender, der sich ganz der Reise des Lebens verpflichtet hat, wird irgendwann seine eigene Richtung finden. Kein Land ist besser als ein anderes, obgleich sich zuweilen mehr wahre spirituelle Lehrer in einem bestimmten Teil der Welt befinden. Wissen ist universell. Wenn jedoch kluge Menschen erkennen könnten, dass im einen oder anderen Land ein Krieg unvermeidlich ist, dann könnten sie sich an einen sichereren Ort begeben, um das für die aktuellen Bedürfnisse maßgebliche Wissen besser zugänglich zu machen. Bevor Dschingis Khans Truppen einfielen, verließ Celäleddin Rumis Vater die Stadt Balkh im heutigen Afghanistan und ging ins seldschukische Konya in der heutigen Türkei. Dies geschah bereits vor siebenhundert Jahren, doch das Wissen blieb erhalten und heute gilt Rumi als der beliebteste mystische Dichter unserer Zeit. "Eine Reise von tausend Meilen beginnt mit dem ersten Schritt." Jeder hat diesen Satz schon einmal gehört. Freilich sagt man uns selten, worin dieser erste Schritt besteht oder welche Folgen der Schritt ins Ungewisse haben kann. Wenn wir das wüssten, würden wir ihn vielleicht niemals wagen. Oft werde ich gefragt, weshalb mein Lehrer, der in diesem Buch "Hamid" genannt wird, so streng mit mir war. Die Antwort lautet, dass ich diese Disziplin und diese Erfahrung ganz offensichtlich nötig hatte. Sie sollte mir helfen, das Leben so zu sehen, wie es wirklich war und nicht, wie ich es gerne haben wollte. Ich war eigensinnig. Seit jener ersten Reise um die Welt war ich bei vielen spirituellen Lehrern gewesen. Ich hatte keinem von ihnen wirklich zugehört und ich war blind für die Zeichen, die uns das Universum stets gibt. Ich identifizierte mich mit meinem Selbstmitleid und hatte in etwa das Bewusstsein eines Igels, der mit einem Luftballon spielt. Ich wollte die Wahrheit auf meine Art. Ich rechnete g Leseprobe

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