Beschreibung
Alfred Döblin schildert die Geschichte des englischen Soldaten Edward Allison, der schwerverwundet aus dem Krieg ins Elternhaus zurückkehrt. Dort verdüstert er das Familienleben durch seine grüblerische Hartnäckigkeit, mit der er die Frage nach dem Sinn des Krieges stellt. Freunde kommen zu abendlichen Gesellschaften zusammen, um den Trübsinnigen mit Geschichten abzulenken. Doch dieses Geschichtenerzählen wird bald zu einem erbitterten Kampf: Unter der Fassade des Familienfriedens kommt das verborgene Elend zum Vorschein. Edward, eine moderne Variation der Hamlet-Figur, lässt nicht locker, bis die 'lange Nacht der Lüge' vorbei ist und er ein neues Leben beginnen kann.
Autorenportrait
Alfred Döblin, geboren am 10. August 1878 als Sohn einer jüdischen Kaufmannsfamilie, war Nervenarzt in Berlin; dort begründete er auch die expressionistische Zeitschrift 'Der Sturm' mit. 1933 emigrierte Döblin nach Paris, 1940 floh er nach Amerika und konvertierte zum Katholizismus. Nach dem Krieg kehrte er nach Deutschland zurück, um im Dienst der französischen Administration am kulturellen Wiederaufbau mitzuwirken. Er war Herausgeber der Literaturzeitschrift 'Das goldene Tor' (1946-1951) und Mitbegründer der Mainzer Akademie (1949). 1953 übersiedelte er wieder nach Paris. Er starb am 26. Juni 1957 in Emmendingen bei Freiburg.