Die Hälfte der Erdoberfläche der Natur zuüberlassen– das ist die Forderung des weltberühmten Biologen Edward O. Wilson. Sein Buch ist das Testament eines großen Forschers und Schriftstellers, der wie kein anderer erkannt hat, dass der Mensch trotz aller unübersehbaren Fortschritte eine biologische Spezies bleibt, die den früheren Lebensbedingungen auf unserem Planeten besser angepasst ist als der Umwelt, die wir gerade erschaffen. Geschichte zu haben ist kein Privileg des Menschen. Und dennoch ignorieren wir die Geschichten von Millionen anderen Arten, die durch unser Verhalten vom Aussterben bedroht sind. Wilson ist davonüberzeugt, dass wir nur dann den lebendigen Anteil unserer Umwelt retten und die für unser eigenesÜberleben nötige Stabilität herstellen können, wenn wir den halben Planeten zum Naturschutzgebiet erklären. Wenn die Menschheit sich nicht sehr viel mehr Wissenüber die globale Lebensvielfalt aneignet und sich nicht schnell dazu entschließt, sie zu schützen, dann werden wir schon bald die meisten Arten, in denen sich das Leben auf der Erde manifestiert, unwiederbringlich verlieren.
E. O. Wilson (geb. 1929) forscht und lehrtüber Umwelt, Tierverhalten, Evolution und Biodiversität. Unter seinen vielen wissenschaftlichen Auszeichnungen finden sich die amerikanische National Medal of Science und der Crafoord-Preis der Königlich Schwedischen Akademie der Wissenschaften– der weltweit renommierteste Preis fürÖkologie. Für seine Veröffentlichungen erhielt er zweimal den Pulitzer- Preis, für Biologie als Schicksal. Die soziobiologischen Grundlagen menschlichen Verhaltens (1978, dt. 1980) sowie (mit Bert Hölldobler) für Die Ameisen (1990, dt. 1995). Im Verlag C.H.Beck sind von ihm lieferbar: Ameisenroman. Raff Codys Abenteuer (2011); Die soziale Eroberung der Erde. Eine biologische Geschichte des Menschen (2013); Der Sinn des menschlichen Lebens (2015).