Beschreibung
Man kommt nicht um ihn herum. Welches Museum, welches Schloss wir auch betreten: irgendwo hängt immer ein Gemälde, das die Stoffe illustriert, denen er in seinen "Metamorphosen" die prägende Gestalt gegeben hat, ob es nun der Mythos von Daedalus und Ikarus ist oder die amourösen Abenteuer des alten Schwerenöters Jupiter. Generationen von Lateinschülern haben sich durch seine brillanten Hexameter gequält, nur um später mit etwas mehr Begeisterung seine Liebeslehren zu verschlingen.Dating-Coach, Frauenversteher, Geschichtenerzähler: Melanie Möller porträtiert den Dichter Ovid und verortet ihn in seiner Zeit. Sie stellt seine Werke vor und zeigt, wie sie später rezipiert wurden. Und sie versucht Antworten auf bis heute diskutierte Fragen, darunter: Hatte Ovid wirklich etwas mit der Affäre der Augustus-Enkelin Julia zu tun und musste deshalb in die Verbannung gehen? Und hat er dort, im Exil am Schwarzen Meer, wirklich seine Zeit mit dem Schreiben von Lehrbüchern über das Angeln zugebracht?
Autorenportrait
Melanie Möller, geb. 1972, ist Professorin für Klassische Philologie an der Freien Universität Berlin. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der spätrepublikanischen und augusteischen Literatur sowie der Rezeption der antiken Literatur. Für die FAZ schreibt sie regelmäßig zu aktuellen Themen ihres Fachs.
Inhalt
Einführung: Ovid und Europa
Lebensgeschichten: Wer ist Naso?
Dichter liebt Frau? Die Amores
Wie man (nicht) lieben soll: Liebeskunst und Gegengifte (Ars amatoria, Remedia amoris)
Ovid, der Frauenversteher: Die Heroides
Wenn die Kunst zum Mythos wird: Die Metamorphosen
Weltgestaltung als Zeitverwaltung: Die Fasti
Ovids "letzte Welt": Die Exilelegien
Zum Schluss: Ein Magier der Moderne
Im Anhang Lektüretipps
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