Beschreibung
Das Bürgertum und die Kunst, zumal die moderne - schließt sich das nicht aus? Der Künstler, so die traditionelle Annahme, habe doch antibürgerlich zu sein, ein Feind der Spießbürger, der Banausen und der Trivialkultur. Zugleich liegen aber im bürgerlichen 19. Jahrhundert die Wurzeln der "Moderne" in Literatur, Philosophie, Malerei und Musik. Die bürgerliche Gesellschaft brachte selbst das kritische Potential der Künste hervor. Thomas Nipperdey, einer der großen Historiker der bürgerlichen Gesellschaft, schrieb über die paradoxe Verschränkung von Bürgerkultur und Moderne einen brillanten Aufsatz, der neben seinen monumentalen Grundlagenwerken als Muster der kleinen Form in der Geschichtsschreibung steht.