Beschreibung
Johann Wolfgang Goethes klassisches Schauspiel in fünf Aufzügen 'Iphigenie auf Tauris' ist in mehreren Fassungen überliefert: 1779 wurde die erste Prosafassung in Weimar uraufgeführt, 1780 folgte eine Versfassung in freien Rhythmen, dann eine zweite Prosafassung und 1786 die zweite, während der ersten italienischen Reise fertiggestellte Fassung in Blankversen, die 1787 erstmals in Buchform erschien. Den Iphigenie-Stoff entnahm Goethe dem Drama 'Iphigenie bei den Taurern' des griechischen Dramatikers Euripides. Bei Goethe vollzieht sich das dramatische Geschehen im Inneren der Personen und in den "Rededuellen". Seine Iphigenie verkörpert das Ideal der Klassik: Humanität, Aufrichtigkeit und Unschuld. Ihre tiefe Menschlichkeit befreit nicht nur den Bruder Orest vom Wahnsinn und von der Verfolgung durch die Erinnyen, sondern sorgt auch für einen friedlichen Abschied vom taurischen König Thoas. Text in neuer Rechtschreibung. - Anmerkungen von Joachim Angst und Fritz Hackert.
Autorenportrait
Johann Wolfgang Goethe (seit 1782: von; 28. 8. 1749 Frankfurt a. M. - 22. 3. 1832 Weimar) hat als Lyriker, Prosa-Autor und Dramatiker Epoche machende Werke des Sturm und Drang und der Klassik mit europaweiter Wirkung verfasst. Von Herzog Karl August von Sachsen-Weimar für den Weimar Hof verpflichtet, wo er u. a. für das Theater zuständig war, prägte er in der Zusammenarbeit mit Schiller besonders die Epoche der Weimarer Klassik. Goethes Interessen erstreckten sich auch auf unterschiedlichste Wissenschaften, zu denen er umfangreiche Schriften beitrug.