Beschreibung
Seit dem legendären Schachmatt von Deep Blue gegen Garry Kasparov 1997 haben Computer den Menschen in nahezu jedem Brettspiel geschlagen: von Schach über Dame bis zu Go, dem komplexesten Spiel der Welt. Kasparov erlebte stellvertretend für die ganze Menschheit die erste digitale Kränkung. Indem der Computer besser Schach und Dame spielen, besser rechnen, ja: besser denken kann als der Mensch, nimmt er ihm zusehends das weg, was ihn bisher auszeichnete: rationale Leistung. Noch nie haben Maschinen den Menschen so grundsätzlich herausgefordert wie heute. Seit der Aufklärung definieren wir uns als vernunftbegabte Wesen. Plötzlich macht der Computer uns diese Ratio streitig. Was bedeutet das jenseits der digitalen Kränkung für das Menschenbild der Zukunft? Und: Folgt auf das rationale Zeitalter der Aufklärung nun das emotionale?
Autorenportrait
Matthias Zehnder (*1967), studierte Germanistik und Philosophie und promovierte in Medienwissenschaften. Als Publizist beschäftigt er sich mit der Digitalisierung und den Folgen des technischen Fortschritts für die Menschen. Er schreibt für diverse Tageszeitungen und berichtet in Radio und Fernsehen als Experte über Technologiethemen. Seine Fachartikel wurden mit dem Medienpreis «Eugen» ausgezeichnet.
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